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Farbpsychologie in der Küche: Warum das Auge öfter mitisst als wir glauben

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HeimGourmet

Falls der Kaffee, trotz der gleichen Menge Zucker wie immer, zu süß geschmeckt haben sollte, lag das vielleicht an der Farbe der Tasse. Und wenn die Gäste halbvolle Teller stehen gelassen haben, war die blaue Tischdecke wohl die falsche Wahl. Kann nicht sein? Doch kann es. Farben beeinflussen uns auf vielfältige Weise. Sie wirken sich auf unsere Stimmung und auf unser Verhalten aus – auch beim Essen.

Warum Blau beim Abnehmen helfen kann und Rot den Appetit anregt

Warum Blau beim Abnehmen helfen kann und Rot den Appetit anregt

Lebensmittelproduzenten wissen es schon lange. Und auch einige clevere Restaurants nutzen es aus. Nicht nur das Essen muss stimmen, sondern auch die Präsentation.
Beim Streifzug durch den Supermarkt kann man feststellen, dass die Farbe Rot offenbar sehr beliebt bei der Verpackung von Lebensmitteln ist. Auch in vielen Restaurants erzeugt man gern mit warmen Rottönen in der Dekoration eine gemütliche Atmosphäre. Zufall? Eher nicht. Hier macht sich die Lebensmittelindustrie die Wirkung der Farben zunutze. Rot ist nicht nur eine Signalfarbe, die unsere Aufmerksamkeit weckt, sondern regt auch den Appetit an. Eine rote Verpackung erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass wir zugreifen und wir essen im roten Ambiente sogar mehr.
Das hängt vermutlich auch mit unseren Urinstinkten zusammen. Für unsere frühen Vorfahren waren in der Natur genießbare Nahrungsmittel, wie das Fleisch von Tieren oder reife Früchte, oft rot. Unser Instinkt sagt uns deshalb heute noch, dass wir hier zugreifen dürfen.
Blaue Lebensmittel sind in der Natur hingegen selten anzutreffen. Diese Farbe spricht unseren Appetit also eher nicht an. Zudem wirkt Blau beruhigend statt aktivierend. Das macht diese Farbe zu einem effektiven Appetithemmer. Wer abnehmen möchte, sollte es also vielleicht einfach mal mit einem blauen Teller probieren.

Wie rote Farbe aus Äpfel Beeren machen kann

Das Auge isst mit. Das weiß jeder Hobbykoch und versucht seine Kreationen möglichst ansprechend anzurichten. Und auch hier sind Lebensmittel- und Werbeindustrie natürlich aktiv und versuchen uns ihre Kreationen mit allerlei optischen Tricks schmackhaft zu machen.
Das schöne Bild der saftigen Früchte auf dem Becher lässt uns die Erdbeeren im Joghurt ganz klar schmecken – auch wenn sie tatsächlich kaum enthalten sind. Und manchmal braucht es noch nicht einmal den Anblick eines Nahrungsmittels, um unseren Geschmack zu beeinflussen. Schon eine bestimmte Farbe reicht aus. Wir verbinden Farben mit bestimmten Geschmacksrichtungen. Grün und gelb sind beispielsweise sauer, Rot und Pink eher süß.
Unser Geschmackssinn lässt sich sogar über das Auge in die Irre führen. Das haben verschiedene Experimente mit Probanden gezeigt. Wird Apfelsaft rot eingefärbt, wird er oft nicht mehr als solcher erkannt, sondern beispielsweise für Johannisbeersaft gehalten. Ein und derselbe Wein schmeckt bei grüner Beleuchtung säuerlich und bei roter Beleuchtung fruchtig. Sogar die Farbe des Geschirrs spielt hier eine Rolle. In einer weißen Tasse wird der Kaffee als weniger süß empfunden als in einer roten.
Denkt man an die Tricks der Lebensmittelindustrie, erscheinen solche Effekte eher in negativem Licht. Aber das Spiel mit Geschmack und Farbe kann in der Küche durchaus auch kreativ genutzt werden und für kulinarische Überraschungsmomente sorgen. Wie wäre es beispielsweise einmal mit einer deftigen pinkfarbenen Suppe oder einem süßen grünen Kuchen?

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