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Interview mit Cake Invasion



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Wie ist dein Food-Blog entstanden?


Den Blog hatte ich damals als eine Rezeptdatenbank angelegt, weil man mit einem Content-Managemet-System auch Rezepte gut sortieren kann. Da ich die besten Back- und Deko-Tipps auch aus Blogs hatte, dachte ich, dass ich meine Rezeptesammlung auch gut öffentlich zugänglich machen könnte - wer weiß, vielleicht helfen meine Patzer ja auch anderen. Dass mein Blog mal so wachsen würde, habe ich mir damals nicht erträumt!

Welche Zielgruppe versuchst du mit deinem Blog zu erreichen?


Ich möchte vor allem Back- und Motivtorten-Anfänger motivieren, sich einfach mal da dran zu wagen. Es erscheint auf dem ersten Blick komplizierter, als es eigentlich ist! Deshalb versuche ich auch, meine Rezepte zu bebildern und so ausführlich wie möglich zu beschreiben und dabei auch zu erklären, warum dieser oder jener Schritt nicht ausgespart werden soll und worauf man achten soll.
Auch möchte ich Leute mit speziellen Ernährungsgewohnheiten (vegan, laktosefrei, glutenfrei, Allergien) unterstützen, denn ich habe selbst so einige Lebensmittelallergien und kenne es also selbst sehr gut, wie schwierig es häufig ist, Rezepte ohne komische Ersatz- und Zusatzstoffe zu finden, die man sich dann auch zutraut.

Welche kulinarischen Einflüsse inspirieren dich bei der Gestaltung deines Blogs?


Ich lese natürlich auch viel auf anderen Foodblogs und halte immer meine Augen offen. Unerwarteterweise habe ich Backen in meinem Auslandssemester in Tokio gelernt! Japanisches Gebäck ist sehr zierlich, fein und legt viel Wert auf Detailarbeit. Auch wird da viel mit traditionellen Zutaten wie Matcha, Ankou (Rote-Bohnen-Paste) oder auch Mochi (eine Art klebriger Reiskuchen) kombiniert, was ich auch sehr mochte. Das habe ich also gelernt, bevor ich überhaupt meinen ersten Marmorkuchen in den Ofen geschoben habe.
Außerdem kommt meine Mutter aus Taiwan und schlägt mir häufig traditionell taiwanisches Gebäck vor, das ich dann mit meinem eigenen Stil verwurste. Daraus entstanden meine Süßkartoffel- und Kürbiskuchen, die ein Zwischending (und übrigens auch vegan) sind.
Ansonsten geben meistens meine Küchenschränke und mein Kühlschrank vor, was gebacken wird ;). Dann gibt es halt mal Kokos-Joghurt-Fanta-Cupcakes oder Himbeer-Heidelbeer-Orangen-Muffins. Und man wundert sich, was nicht alles zusammen überraschend gut schmeckt.

Welche Zutat(en), verwendest du leidenschaftlich gerne beim Kochen oder Backen?


Ich verwende sehr gerne geschmacksneutrales Rapsöl. Zum einen, weil Butter und Margarine Transfette enthalten, und zum anderen, weil es sich mit Öl einfach so gut backen lässt. Da man das Fett nicht schaumig schlagen muss, spart man sich den Handmixer oder die Küchenmaschine, was das Backen auch viel schneller macht. Gesünder ist es auch noch, obwohl ich nicht weiß, ob man bei den kleinen Kaloriensünden überhaupt über Gesundheit reden darf? Ansonsten bin ich in letzter Zeit ein absoluter Fan vom intensiven, leicht herben und rustikalen Geschmack von Vollrohrzucker geworden. In Muffins ein absoluter Muss für mich gerade!

Deine Rubrik veganer Rezepte wächst - backst du nur noch vegan?


Ja, ich möchte eigentlich nur noch vegan backen. Ich leben nicht komplett vegan, das bekomme ich einfach (noch?) nicht in meinen hektischen Lebensstil integriert. Denn man glaubt es nicht - ich koche total ungern! Und leider bedeutet vegan leben auch, sehr viel zu kochen. Beim Backen lässt es sich hingegen super umsetzen und es ist sogar deutlich praktischer und unkomplizierter, vegan statt konventionell zu backen. Nun muss ich nicht noch schnell zum Supermarkt laufen, um Eier zu kaufen, denn die brauche ich einfach nicht mehr! Da ich auch ohne Ei-Ersatz und dergleichen backe, habe ich alles immer im Küchenschrank und kann direkt loslegen, wenn es mich packt.
Außerdem wurde ich von vielen vegan Rezepten sehr enttäuscht. Sie haben einfach nicht geschmeckt oder hatten Zutaten, die ich nicht mal bei mir im BIO-Markt oder im Reformhaus auftreiben konnte. Das habe ich irgendwie nicht eingesehen und möchte mit meinen Rezepten eben auch zeigen, dass es anders geht und möchte damit das Angebot an veganen Rezepten ausweiten und die vegane Community unterstützen.

Neben deinem Faible für Tortenständern, welches Küchenutensil ist für dich einfach unentbehrlich?


Meine Geheimwaffe ist meine Palette. Mit ihr streiche ich Frostings auf, löse nach dem Ausrollen den Plätzchenteig von der Arbeitsplatte, setze damit Tortenböden zusammen, ohne dass sie zerbrechen und hebe ausgeschnittene Dekokleinteile aus Fondant oder Blütenpaste hoch, ohne dass sie sich unschön verziehen. Absolut unverzichtbar!

Dein Blog erhält viel Resonanz - es gibt sogar TV- und Pressebeitrage über deinen Blog. Hat sich dies von alleine erwickelt? Welche Tipps kannst du 'frischen' Foodbloggern geben?


Das hat sich alles nach und nach ergeben. Mein Blog ist gewachsen und die Presse ist irgendwie darauf aufmerksam geworden, ohne dass ich mich jemals aktiv darum gekümmert habe. Frischen Bloggern würde ich empfehlen, sich einfach auf den Blog zu konzentrieren, denn das sollte meiner Meinung nach einfach der Hauptfokus sein. Bietet relevante und in euren Augen sinnvolle Inhalte, die anderen helfen. Bleibt euch treu und schreibt über Sachen, die euch selbst interessieren und auch beschäftigen.
Bloggen ist so viel mehr als einfach nur bekannt zu werden. Mich zum Beispiel hat das vegane Backen sehr interessiert. Ich habe einiges ausprobiert und darüber berichtet. Das Schöne am Blog ist, dass es eben auch keine Einbahnstraße ist, d.h. dass Leser einem auch ganz direkt ihre Meinungen und Erfahrungen mitteilen können. Viele sehr liebe LeserInnen haben mir ganz tolle Tipps gegeben und ihre Erfahrungen mit mir geteilt. Ohne sie hätte ich das alles so nie und nimmer hinbekommen. Presseberichte helfen natürlich, um mehr Leser zu bekommen, aber letzten Endes kommt es meiner Meinung nach darauf an, Spaß am Backen (bzw. Kochen) und auch an der Community zu haben.

Wo oder wie hast du gelernt professionelle Fotos deiner Kreationen zu machen?


Meine Fotos sahen natürlich nicht immer so aus, wie man auch an meinen älteren Beiträgen gut sieht. Ich hatte bereits eine Spiegelreflex-Kamera, als ich mit dem Bloggen anfing, aber eigentlich keine Erfahrung damit. Vieles kommt durch Übung. Man probiert vieles aus und merkt, dass einige Sachen besser aussehen als andere. Andere Sachen habe ich mir gezielt im Internet auf - Überraschung - Blogs angelesen. Ich habe auch auf vielen sehr schönen Foodblogs darauf geachtet, wie andere Blogger ihre Kreationen präsentieren. Einen Freund von mir, der sehr gerne Fotografiert, habe ich gefragt, was für Equipment man braucht, und habe mir auf seine Empfehlung hin auch ein gutes Objektiv (für Portraits) zugelegt, für das ich schon etwas sparen musste.
Als Tipp kann ich nur sagen, dass Tageslicht einfach das beste für Essensbilder ist. Ich glaube tatsächlich, dass das wichtiger als die Spiegelreflex-Kamera ist. Aber eine gute Kamera hilft natürlich.

Welches deiner Rezepte empfiehlst du unseren Lesern wenn sie etwas besonders Kreatives backen möchten?


Hm, ich mag ja das Rezept vom Bierkuchen besonders :). Es kombiniert einfach zwei unschlagbar gute Sachen! Der Möhrenkuchen ist zwar nicht so kreativ, aber einfach überzeugend lecker. Der überzeugt sogar Leute, die sich sonst derbe gegen "Gemüse im Kuchen" wehren. Viele meiner Blogleser nehmen einfache (Grund-)Rezepte von meinem Blog und werden selbst kreativ, indem sie die Rezepte abwandeln. Da kamen schon richtig viele tolle Ideen zusammen. Ich wäre sonst zum Beispiel nie auf die absolut bombige Kombi "Schoki-Heidelbeere" gekommen :).
Ansonsten sind Motivtorten natürlich das Non-Plus-Ultra für ganz besondere Anlässe und kreatives Austoben. Auf meinem Blog habe ich Rezepte für Fondant (auch vegan) und viele Tipps, die einen guten Einstieg bieten.

Was sind deine Pläne für die Zukunft in Hinblick auf deinen Blog?


Ich wünschte ja, dass ich mehr Zeit für meinen Blog hätte, das würde mir erst einmal schon reichen. Ich wollte eigentlich noch mal ein neues Design machen und die Struktur verbessern, damit man Rezepte und Anleitungen leichter findet. Es wäre auch schön, ein eigenes, veganes Backbuch herauszubringen. Meine Mutter, die auch Rezepte von mir nachbackt, sagt mir andauernd, wie viel praktischer sie es fände, beim Backen einfach ein Rezeptbuch daneben legen zu können, anstatt den Laptop einzusauen oder das Rezept auszudrucken, womit sie natürlich auch recht hat.
Aber mein großer Traum ist es ja, Vollzeit-Bloggerin zu werden oder ein Cake Invasion Café aufzumachen. Mal sehen, was nicht ist, kann ja noch werden.



Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und bis bald!
Veröffentlicht von Alli - 14/10/2013



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