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Interview mit Die Erdbeere



Interview von Alli Interview von Alli

Wir interviewten Die Erdbeere!

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Wie ist dein Food-Blog entstanden? Wie kam dir die Idee dazu?


Das Entwickeln und 'Auf-die-Beine-stellen' meines Blogs Die Erdbeere war die natürliche Folge meiner Jahre, eigentlich muss ich sagen, Jahrzehnte dauernden Liebe zum Backen!
Seit meiner Teenager- Zeit sammle ich Rezepte und wenn ich irgendwo eingeladen bin, bringe ich meistens etwas selbst Gebackenes mit. So habe ich im Laufe der Zeit in meinem Freundes-und Bekanntenkreis einen gewissen Ruf erworben.
Manchmal fragt mich jemand nach einem Rezept. Anstatt das dann aufzuschreiben und womöglich noch mit erklärenden Zeichnungen zu versehen, sage ich jetzt immer: Schau in meinen Blog!
Das ist wirklich praktisch!

Warum heisst dein Blog 'die Erdbeere' - wobei dein Blog doch keineswegs auf Erdbeerrezepte beschränkt ist?


Ich finde, 'Die Erdbeere' klingt so kokett. Ich wollte ich einen einfachen, kecken Namen, den man sich leicht merken kann und der zu mir passt!
Auch ist die Erdbeere für mich gewissermassen die Ikone der Sommerfrüchte, so schön, so rot, so süss, so unwiderstehlich!
Ich kenne niemanden, dem Erdbeeren nicht schmecken…Daher der Name.

Du nennst in deinem Blog die Städte Wien, Palermo und Paris als Quellen kulinarischer Inspiration - inwiefern haben dich diese Städte inspiriert?


Ich bin ein unverbesserlicher Nostalgiker, Ästhet, und Liebhaber von Dingen, Orten, Stimmungen, die der Zahn der Zeit schon bearbeitet hat.
Da ich in Wien geboren bin, habe ich natürlich eine starke Bindung mit all den Traditionen und Köstlichkeiten, die diese Stadt so zu bieten hat!
Meine Mutter achtete sehr darauf, dass wir die schönen Ecken und magischen Orte unserer Heimatstadt kennenlernten: Ab und zu gingen wir dann zum Demel, der schönen Hof-Konditorei, die einst schon das Veilchen-Eis an Sissi lieferte. Dort bestellte ich meine geliebte Dobos-, mein Bruder die Anna-Torte, und eine heisse Schokolade. Meine Mutter wiederum hatte ein Faible für die berühmte 'Creme du Jour', die die Touristen nie bestellen, denn sie ist nicht auf der Karte!
Als ich nach Palermo zog, war ich überwältigt von der ungewöhnlichen, zerbröckelnden Schönheit dieser mir so neuen Welt und gleichzeitig dem vollen Leben, das sich auch in der Küche manifestiert.
Sizilien mag arm sein, aber nirgendwo habe ich so fantastisch gut gegessen ! Ich habe dort (italienisch) kochen gelernt, schliesslich mussten die Trophäen meiner täglichen Streifzüge auf den Ballarò-Markt ja fachgerecht (die Italiener sagen 'Come Dio commanda' -wie Gott es wünscht) zubereitet werden: Frisches Obst, herrlicher Thunfisch, Riesengarnelen am Morgen aus dem Meer geholt und zu Mittag am Marktstand!
Meine Freundin Maria Stassi, der ich zum Beispiel das Buccellati-Rezept in meinem Blog verdanke, ist eine passionierte Köchin und wir haben oft zusammen gekocht!
Ihr und meinen schlauen italienischen Kochbüchern verdanke ich viel Küchenwissen!
Paris- Paris muss man eigentlich nicht erklären! Nie davor und nie danach habe ich, und zwar an fast jeder Ecke, so raffiniert und auf hohem Niveau, gegessen.
Als Hobby-Kuchenbäcker fasziniert mich immer wieder die unendliche Perfektion, die die französischen Patissiers so meisterhaft beherrschen!
Interessanterweise findet man viele sehr elegante Konditoreien französischer Art auch in Palermo, ein Erbe der Bourbonen, die bis ins 19. Jahrhundert in Sizilien geherrscht und ihre Zuckerbäcker-Tradition aus Frankreich importiert haben!

Welche Zutat(en), verwendest du leidenschaftlich gerne beim Kochen oder Backen?


Beim Backen würde ich sagen, die Klassiker: Schokolade, viel Mandeln, Butter.
Gar nicht mag ich Margarine, aber das ist Geschmacksache!
Und, nicht zu vergessen- mein 'Allheilmittel'- nämlich Olivenöl, das ich immer aus Kreta im 5 Liter-Kanister mitnehme!

Was kochst oder backst du weniger oder überhaupt nicht gerne?


Also wenn man gerne kocht und bäckt, gibt es ja eigentlich nichts, was einen nicht freut…
Ich muss aber gestehen, dass ich vor gewissen Zutaten irgendwie Respekt habe, blöderweise ein Quentchen zuviel davon, und deren Verwendung geht mir dann auch meistens nicht so gut von der Hand: Germ (Hefe) und Gelatine. Mit ersterem habe ich mittlerweile ein gemässigt freundschaftliches Verhältnis, doch an die Gelatine und ihre Launenhaftigkeit werde ich mich wohl nie so richtig und vorbehaltlos gewöhnen!

Welches Küchenutensil ist für dich einfach unentbehrlich?


Ganz klar für einen notorischen Kuchenbäcker wie mich: Mein Mixer!
Und dass, obwohl ich den Maserati der Küchenmaschinen besitze, mit ganz vielen tollen Aufsätzen und Funktionen, die mir mein Vater eines schönen Weihnachtstags schenkte ...
Ganz wichtig sind mir natürlich auch meine vielen Backformen, von denen ich nie genug besitzen werde! Madeleine- Brioche-Guglhupf- Springformen, dann auch Schokolade-Förmchen, um Ostereier zu machen und sogar welche in Form von kleinen Handtaschen und Stöckelschuhen!

Was ist deine Spezialität für die du bekannt bist oder die dir einfach immer gelingt?


Bekannt bin ich für meine süssen Bäckereien, die ich zu Weihnachten mache, allen voran meine Florentiner (http://dieerdbeere.com/blog/2013/02/16/florentiner)!
Und dann Pasta in jeder Form, besonders Pasta al Forno: die italienische Variante des Nudelauflaufs, mit viel selbst gemachtem Ragù Bolognese, Mozzarella-Stückchen, Basilikum. Die Form kommt immer leer in die Küche zurück!
In Süditalien ist das ein Klassiker, so wie die Lasagne in Oberitalien. Jede Hausfrau hat ihr Rezept, und eines ist besser als das andere. Die Palermitaner nehmen sie sogar zum Picknicken an ihren Lieblingsstrand in Mondello mit!

Worauf legst du beim Fotografieren deiner Kreationen besonders Wert?


Essen fotografieren ist so eine Sache! Was in Realität köstlich aussieht, ist als Photo oft unansehnlich oder schlicht uninteressant. Da aber Bilder zu einem Küchenblock gehören, versuche ich meine Kreationen und Zutaten so ästhetisch wie möglich zu fotografieren. Ihre Schönheit einzufangen. Ihre Farben durch den Hintergrund zur Geltung zu bringen.
Das macht mir sehr viel Spaß, auch wenn ich dadurch manchmal dreimal so lang für ein Rezept brauche!

Welches deiner Rezepte empfiehlst du den Lesern für die Realisierung eines "perfekten Dinners"?


Das perfekte Dinner… Perfekt wird ein Dinner vor allem, wenn die Stimmung gut ist, das ist schon mal die halbe Miete!
Ich schlage vor, als Vorspeise meinen pikanten Gorgonzola-Salat (http://dieerdbeere.com/blog/2013/07/25/joghurt-nudel-salat-mit-gorgonzola) zu zaubern, gefolgt oder begleitet von den Mediterranen Medaillons (http://dieerdbeere.com/blog/2013/04/14/mediterrane-medaillons). Diese beiden Rezepte kommen immer sehr gut an!
Und damit man nicht den ganzen Nachmittag nur in der Küche verbringt, würde ich als Dessert meinen Cheesecake mit Früchten empfehlen (http://dieerdbeere.com/blog/2013/06/10/bunter-obst-und-cheesecake-deluxe). Den kann man nämlich am Vortag schon herstellen und er wartet dann im Kühlschrank auf seinen farbenfrohen Auftritt!

Welches sind die einschneidensten Erfahrungen die du gemacht hast, seit du mit deinem Blog begonnen hast?


Einschneidend ist ein sehr starkes Wort! Ich würde eher sagen, was mich am meisten überrascht hat: Generell fand ich es sehr schön und interessant, wenn Leser meine Rezepte kommentierten (leider selten als Kommentar in meinem Blog, sondern vor allem auf Facebook und Google und per Mail..), nachdem sie sie nachgekocht oder -gebacken haben.
Viele Hobby-Köche, Leute wie du und ich, sind oft voll von Fantasie und Fachwissen! Ein für mich sehr bereichernder Austausch!



Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und bis bald!
Veröffentlicht von Alli - 31/08/2013



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