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Interview mit Kraut und Blüten



Interview von Alli Interview von Alli

Wir interviewten Kraut und Blüten!

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Wie ist euer Food-Blog entstanden? Wie kam euch die Idee?


Wir, Miriam Betancourt und Stephanie Dietsche, haben uns in einer Kochschule für die Ernährungslehre nach der chinesischen Medizin kennengelernt. Nach dieser Lehre hat jedes Lebensmittel eine Wirkung auf den Körper. Es kann ihn kühlen, erwärmen, trocknen oder durchlässiger machen. Noch einen intensiveren Effekt erzielt die chinesische Medizin mit Kräutern, die sie auch ins Essen integrieren. So gilt zum Beispiel Angelikawurzel in Hühnerbrühe als blutstärkendes Tonikum und ist besonders für Wöchnerinnen geeignet. Ingwer in Bohnen gekocht macht das Ganze verträglicher, verscheucht aber auch Erkältungen. So gibt es viele Beispiele. Von den chinesischen Kräutern war der Weg zu unseren einheimischen Exemplaren nicht weit. Spitzwegerich, Kornelkirsche oder Mädesüß kreuzten zunehmend unseren Weg – sei es auf einem Workshop für einheimische Kräuter auf einem Kongress zur chinesischen Medizin oder auf einem Kräuterseminar. Von da an nahm die große Experimentierfreude in unseren Küchen völlig neue Dimensionen an. Wer hätte vor Jahren gedacht, dass wir mal fast täglich Brennnesselsamen mit geröstetem Sesam essen? Das gibt eine sehr leckere Panade.

Was genau ist die inhaltliche Leitlinie eures Blogs?


„Kraut und Blüten“ möchte den Blick für die Schätze schärfen, die direkt vor unserer Haustür wachsen. Wir schätzen Trüffel aus Frankreich oder Wasabi aus Japan. Aber kennen wir die Schlehe, an der wir im Herbst vorbeigehen? Oder ist uns die Kornelkirsche geläufig, die rot vom Strauch leuchtet? Wissen wir, dass die grünen Blätter des Spitzwegerichs gekocht ein feines Pilzaroma haben? Diese Kenntnisse sind im Laufe der letzten Jahrhunderte verloren gegangen. Gründe gibt es dafür viele – seien es die grausamen Verbrennungen von Kräuterkundigen in unserer Geschichte oder die Industrialisierung mit ihrer schnellen Zeittaktung, so dass für das Sammeln von Kräutern keine Zeit mehr bleibt.

Wir möchten dieses Wissen für die heutigen Generationen wieder neu heben und zwar auf eine sehr sinnliche Art: Aus den Gewächsen vor unserer Haustür stellen wir Köstlichkeiten her. So lassen sich die Kräuter und Blüten auf sehr unmittelbare Weise neu erfahren. Wir bringen sie wieder in die Küche der heutigen modernen Menschen und so ein Stück altes Wissen in das Leben von heute.

Welche kulinarischen Einflüsse inspirieren euch bei der Gestaltung eures Blogs?


Stephanie Dietsche ist Diplomdesignerin und hat jahrelang in verschiedenen Werbeagenturen gearbeitet. Mit dem Design wollen wir verdeutlichen, dass unsere einheimischen Kräuter etwas sehr Edles sind.

Was kocht ihr weniger oder überhaupt nicht gerne?


Wir essen zwar beide Fleisch, aber nicht so viel. Qualität und Nachhaltigkeit ist das oberste Gebot. Überhaupt nicht in Frage kommen Konservierungs- und Aromastoffe.

Welches Küchenutensil ist für euch einfach unentbehrlich?


Ein gutes Messer, um die Kräuter zu hacken.

Was ist eure Spezialität für die ihr bekannt seid oder die euch einfach immer gelingt?


Unsere Favoriten sind das Löwenzahnblütenchutney, das Orangenblütenpulver und der Erdbeer-Rosensirup.

Es ist euch mit eurem Blog gelungen Menschen, die sich vorher wenig aus Kräutern und Blüten gemacht haben, dafür zu begeistern ?


Auf jeden Fall. Wir verkaufen ja auch unsere Produkte. In Läden und Märkten werden wir häufig angesprochen und mit Fragen gelöchert. Das freut uns natürlich sehr.

Welches eurer Rezepte würdet ihr den Lesern für die Realisierung eines "perfekten Dinners" empfehlen?


Die Frage ist nicht zu beantworten. Ganz im Sinne der saisonalen Küche wäre es zu jeder Jahreszeit ein anderes. Aber als Aperitif würde es auf jeden Fall einen Prosecco mit Erdbeer-Rosensirup oder mit Löwenzahnblütensirup geben.

Welches sind die einschneidensten Erfahrungen die ihr gemacht habt, seit ihr mit eurem Blog begonnen habt?


Der Blog ist die Folge einer einschneidenden Erfahrung. Die Beschäftigung mit Wildkräutern ist eine enorme Horizonterweiterung. Man geht mit vollkommen anderen Augen durch die Natur.



Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und bis bald!
Veröffentlicht von Alli - 27/08/2013



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