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Interview mit Cucina Piccina



Interviewt von Katrin Interviewt von Katrin

Wir interviewten Cucina Piccina!

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Wie ist dein Food-Blog entstanden? Wie kam dir die Idee dazu?


Cucina Piccina ist mehr oder weniger aus einer Sektlaune heraus entstanden. Ich hatte das dringende Bedürfnis, meine Leidenschaft für Kochen, Essen, Fotografie und Storytelling zu bündeln und andere an meiner Jagd nach spannenden Rezepten und großartigen Genussmomenten teilhaben zu lassen. Damals, 2010, war die Foodboggerszene noch viel kleiner und familiärer als heute und innerhalb weniger Monate war ich plötzlich „dabei“. Das hat mich ganz eigentümlich glücklich gemacht und angespornt, mich in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Journalismus habe ich studiert, das Fotografieren ist in Eigenregie dazugekommen. Heute bin ich beides, Foodjournalistin und -fotografin und immer häufiger auch als Entwicklerin von Rezepten und Foodkonzepten tätig. Man kann also durchaus sagen, dass der Blog meine Talente geweckt und ins Berufliche übergeführt hat. Das ist nicht immer leicht, macht aber glücklich.

Wer zeichnet die wundervollen kleinen Grafiken auf deinem Blog?


Die Grafik stammt noch aus meiner Zeit in Leipzig, wo ich während des Hauptstudiums gelebt habe, und ist das Werk einer Freundin, die an der Hochschule für Buchdruck und Kunst gelernt hat. Siebdruck fand ich schon immer toll und habe das Blogbanner daher in ihre Hände gegeben. Ich mag das Verspielte und Liebevolle der Illustrationen immer noch, finde aber, dass es nach über vier Jahren rosa Mädchenstyle langsam Zeit für eine neue, klarere Optik ist, die mir eigentlich mehr entspricht. Deswegen arbeite ich gerade an einem Blog-Relaunch, mit neuem Logo und einer komplett anderen ästhetischen Ausrichtung. Ihr dürft gespannt sein – ich bin's auch!

Welche kulinarischen Einflüsse inspirieren dich bei der Gestaltung deines Blogs? Hast du eine Leitlinie, was deine Rezepte angeht?


Die meisten meiner Rezepte sind eine ausgewogene Mischung aus gesunder Vollwertkost, würzigem Soulfood und kreativer Fusionküche. Ich mag die Kombination verschiedener kulinarischer Traditionen, solange sie stimmig ist und das Spiel mit Aromen, Farben, Temperatur und Textur. Da ich so gut wie jeden Tag koche – auch nach einem langen Arbeitstag und auch für mich allein – darf es nicht Stunden dauern, bis das Essen auf dem Tisch steht. Viele meiner Gerichte sind daher in weniger als 45 Minuten realisierbar, oft auch deutlich kürzer, und bauen auf einzelnen Bausteinen auf, von denen man einige auch gut vorbereiten oder bevorraten kann. Klar hätte ich gerne regelmäßig Zeit, für meinen Freund und meine Freunde elaborierte 4-Gänge-Menüs zu zaubern, aber das ist eher die Ausnahme und nicht der Alltag. Gut und abwechslungsreich essen will ich trotzdem – und zu 99 % gelingt mir das auch.

Welche Zutat(en), dürfen bei dir beim Kochen nicht fehlen?


Ich habe eine ausgeprägte Schwäche für Orangen, Zitronen und Limetten. Die Zesten verwende ich z.B. zum Würzen von orientalischen Schmorgerichten und feinem Gemüse oder zum Aromatisieren von Zucker, Salz und Crème fraîche, der Saft gibt Vinaigrettes und Saucen eine schöne Säure und verwandelt sich manchmal in buttriges Lemon Curd. Nicht kochen und leben könnte ich außerdem ohne Senf, Chilies und San Daniele-Schinken, Wildkräuter, Rotweinschalotten und diverse Rohmilch- und Frischkäse. Außerdem liebe ich gute Tomaten, pralle Beerenfrüchte und so ziemlich die komplette Palette an Nüssen, Kernen und Samen.

Welches Küchenutensil ist für dich einfach unentbehrlich?


Mein Gasherd samt gusseiserner Pfanne und ein gutes, scharfes Windmühlenmesser. Alles andere ist eigentlich nur nettes Beiwerk. Obwohl, gerade habe ich den Vitamix für mich entdeckt und bin seitdem permament am Experimentieren: Nussmilch, Aufstriche, Smoothies, Suppen – es gibt nichts, was dieser Powermixer nicht zu einem cremigen Wunder macht.

Was ist deine Spezialität, die dir immer und überall gelingt?


Ich bin eine Antipasti-Queen: Kleine Häppchen, Tapas und Vorspeisen mache ich am liebsten. Auf diesem Feld kann ich mich einfach am besten austoben, mit verschiedenen Zutaten, Farben und Konsistenzen spielen und dem Ganzen meine eigene Note verleihen. Ansonsten mag ich Suppen unheimlich gern, kreative Salate und Dressings gehen immer – und in meine selbst kreierte Orangen-Kokosbutter-Sauce zu Chililachs und grünem Spargel könnte ich mich gerade reinlegen.

Worauf legst du beim Fotografieren deiner Gerichte besonders Wert? Und mit welcher Kamera bekommst du deine Fotos so gut hin?


Ich bin keine ausgebildete Fotografin, sondern „nur“ passionierte Autodidaktin, die sich alles nach dem Trial-and-Error-Prinzip selbst beigebracht hat. Meiner Meinung nach macht Foodstyling sehr viel aus, auch das generelle Styling des Drumherums, daher bin ich eigentlich immer auf der Suche nach neuer Requisite und schönen Untergründen. Außerdem fotografiere ich nur bei Tageslicht und wenn ich wirklich Lust darauf habe – alles andere führt nur zu Frust. Ich habe eine Canon 5 D MK II mit verschiedenen Objektiven, die ich unterschiedlich einsetze und ein Stativ, das bei mir allerdings nicht so häufig zum Einsatz kommt wie es sollte. Nobody's perfect.

Gibt es ein Rezept, welches du unserer Community empfehlen kannst?


Eines meiner absoluten Lieblingsgerichte ist ein Salat aus weißen Bohnen, schwarzen Oliven, Sellerie und Minze (), der mich schon oft vor dem mittäglichen Hungerloch bewahrt und das ein oder andere Picknick gerockt hat. Ich liebe das Zusammenspiel der Aromen und Texturen, außerdem lässt er sich super vorbereiten und schmeckt in nahezu allen Lebenslagen. Auch bei Grillabenden kommt dieses Rezept immer gut an, ich serviere dann gerne Lammfilets oder in Alufolie eingewickelten Ziegenkäse dazu und serviere ihn mit einem gut gekühlten Rosé.

Hast du durch deinen Blog schon besondere Erfahrungen machen können?


Besondere Erfahrungen mache ich eigentlich ständig, das ist quasi Teil des Deals „Freizeit gegen Blog“. ;-) Manchmal sind es kleine Momente und sehr private Dinge, wie das Hochgefühl, beim Foodstyling oder in Sachen Fotografie ein Stückchen weitergekommen zu sein, die Entdeckung des perfekten Tellers oder einer absolut genialen Geschmackskomposition.
Außerhalb der eigenen vier Wände tut sich natürlich auch sehr viel. Da lernt man dann durchaus das ein oder andere (Sterne-) Restaurant kennen, in das man so sonst vielleicht nie gekommen wäre und natürlich und vor allem: Gleichgesinnte, die genau so verrückt sind wie man selbst und sich für einen Besuch im Etxebarri oder das Gemüsemenü im Essigbrätlein beide Beine ausreißen.

Was sind deine Pläne für die Zukunft in Hinblick auf deinen Blog?


Meine Pläne … verrate ich hier noch nicht, schließlich sind es gewissermaßen auch meine Träume. Aber es wird sich hier in nächster Zeit definitiv etwas tun, siehe die Sache mit dem Blogrelaunch, der in naher Zukunft endlich mal ein Happy End finden soll. Dann gibt es nicht nur eine neue Optik, sondern auch ein paar frische Kategorien – und die ein oder andere Zusammenarbeit Schrägstrich Vernetzung mit anderen steht auch im Raum.



Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen und bis bald!
Veröffentlicht von Heimgourmet - 24/05/2014



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