Vor und nach dem Tod - eine bewegende Fotoreihe!

Der ursprünglich aus Landshut stammende Fotograf Walter Scheels hatte schon immer Angst vor dem Tod. So sehr, dass er seine Mutter nach ihrem Tod nicht noch einmal sehen wollte. Als Scheels 70 Jahre alt wurde, entschied er sich, diese Angst noch einmal zu bekämpfen.

Er begann ein ungewöhnliches Projekt, das sehr viel Empathie und Vorsicht bedarf. Er fotografierte Menschen direkt vor und nach ihrem Tod. 

Scheels und sein Partner Beat Lakotta waren erstaunt, wie viele Leute in dieses Projekt eingewilligt haben und wie wenige abgelehnt haben. Einmal sagte ein Mann kurz vor seinem Tod zu Scheels: "Ich bin so glücklich, dass du das tust. Niemand sonst hört mir zu. Niemand will hören oder wissen, wie es wirklich ist, zu sterben."

Seine Angst hat der Fotograf mit diesem Projekt überwunden. Aber er hat auch noch eine Tür zu etwas viel Größerem geöffnet: Die Verdrängung des Todes in unserer Gesellschaft. Wir werden nie mit dem Tod wirklich konfrontiert. Man sieht in der Regel keine Leichen und selbst wenn, dann werden diese vorher so hergerichtet, als würden sie lediglich schlafen.

Die Fotoserie "Life Before Death" ist ein Versuch, mit dieser Verdrängung und Unsichtbarkeit des Todes umzugehen. Die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass der Tod natürlich ist und zum Leben ganz einfach dazugehört.